Der Tag begann mit der Fahrt von Newark in Richtung Sacramento. Während der Fahrt sind uns einerseits die vielen Roten Blinker bei den Autos (bei uns ist ja Gelb/Orange vorgeschrieben) und andererseits die zahlreichen geplatzten/zerfetzten Reifen neben der Fahrbahn am Freeway aufgefallen.Auf dem Weg nach Sacramento hielten wir bei einem Walmart an und besorgten eine Styropor-Kühlbox und Lebensmittel für die Reise. Typisch Amerikanisch wurde natürlich Cola in verschiedenen Variationen gekauft. In Auge stachen uns auch die elektrischen Einkaufswagen.
In Sacramento angekommen führte unser erster Weg ins bekannte „Old Sacramento“, einem Stadtteil in dem die Gebäude aus dem 19. Jahrhundert restauriert oder neu in diesem Stil aufgebaut wurden. Hier kam zum ersten mal Western-Feeling auf.
Typisch für die USA ist ja das Bezahlen mit Kreditkarte. Erst heute hoben wir zum ersten Mal Bargeld ab, obwohl dieses scheinbar nicht benötigt wird. Selbst die 2$ Parkgebühr konnten per Kreditkarte beglichen werden. Auch sonst war bisher kein Bargeld erforderlich.
In „Old-Sacramento“ besuchten wir das „California State Railroad Museum“, eines der größten Eisenbahnmuseen der Welt. Die 10$ Eintritt lohnen sich auf jeden Fall. Wir haben fast zwei Stunden in den riesigen Hallen verbracht und unterschiedliche Züge und Waggons der „South Pacific Railroad Company“ bestaunt. Am interessantesten war mit Sicherheit der Post-Waggon. Bis in die 1970er Jahre wurden 87% der amerikanischen Post in der Eisenbahn sortiert und entsprechend zugestellt. Daneben gab es einen Schlaf- und Speisewaggon aus den 1930er Jahren und ein Feuerwehrfahrzeug zu sehen. Auch ein mit Eis gekühlter Lebensmittelwaggon findet sich in der Sammlung des Railroad-Museums.
Danach checkten wir im Motel ein. Auf Nachfrage, wie man am besten zu Fuß nach Downtown kommt, erklärte uns der Rezeptionist den Weg, erwähnte dabei aber häufig, dass man doch auch mit dem Auto dorthin fahren könnte. Es hatte den Anschein, dass zu Fuß gehen für ihn nicht in Frage kommt bzw. es keine Alternative zum PKW gibt (obwohl auch eine Öffi-Verbindung existiert).
In Downtown (zu Fuß!) angekommen besuchten wir das Kapitol, wo der Senat, die Abgeordnetenversammlung und der „Ex“-Gouverneur Arnold Schwarzeneger seinen Amtssitz haben bzw. hatten. Leider konnten wir in der Galerie aller Gouverneurs kein Bild von Arnold entdecken, da er dieses nach Amtsende mitgenommen hat und bis heute nicht mehr zurückgebracht hat…
Im Kaptiol ist aktuell eine Ausstellung über Kalifornien und die Stadt Sacramento untergebracht. Hier erfuhren wir Details zur Bedeutung der Stadt im Goldrausch und die Gründung des Staates Kaliforniens.
Dem Thema Goldrausch entsprach auch der letzten Station der heutigen Tour. Wir besichtigen das sogenannte „Sutter’s Fort“. 1839 ließ der deutsch-schweizerische Auswanderer August Johann Sutter in der kalifornischen „Wildnis“ ein Fort erbauen. Dort fand er im Zuge der Bauarbeiten Gold, dieser Fund markiert den Beginn des Goldrausches. Heute kann das ehemalige Fort, das im heutigen „Midtown“ liegt, besichtigt werden. Teile der Anlage sind noch im Original erhalten, die übrigen wurde entsprechend nachgebaut.
Aufgrund der weiten Wege in der Stadt und Temperaturen um die 36°C beschlossen wir den Rückweg zum Motel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Laut Google Maps sollte der Rückweg ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen. Im Bus wurde uns schnell bewusst, dass dieser nicht zu den bevorzugten Verkehrsmitteln in der Stadt zählt, da gezählte fünf Personen außer uns im Bus saßen.
Nach den heute zurückgelegten 123 Meilen ist klar, dass Spritsparen in den USA kein Thema ist. Der halbe Tank ist bereits leer, weshalb wir morgen erstmal tanken werden, bevor es in Richtung Yosemite National Park geht.